Am 29. September kamen rund 50 Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen zum Fest. Mit Musik und Wetterglück wurde dieses Erntejahr gefeiert.
Drei Gemeinschaften aus dem Quartier Mattenbach schlossen sich zusammen, um miteinander die Schöpfung zu feiern und Mut- ter Erde für die vielfältigen Früchte, Gemüse und Blumen zu dan- ken.
Auch in diesem Jahr fanden wir zusammen für einen gemeinsamen Plausch. Die beiden Gärten des Vereins (einer im Gutschick-Feld-Quartier und einer im Breitequartier) mochten den Austausch untereinander sehr.
Der kleine Einmach-Workshop zeigte neue Wege auf, das geerntete Gemüse länger haltbar zu machen. Ein Glas Sauerkraut für die Versorgung von Vitamin C im Winter ist nun im Ferment-Prozess bei allen zu Hause.
Ebenso verwerteten wir einen grossen Kürbis aus Eigenanbau zur Suppe, die bekömmlich zum regnerisch, herbstlichen Oktober-Wetter passte.
Auch für diese Saison haben wir uns über die Winterzeit viel getroffen und diskutiert. Dabei bemerkten wir dass manchmal weniger, mehr sein kann oder besprachen die sinnvollsten Fruchtfolgen.
Nun steht der Schritt der Umsetzung bevor, wir freuen uns gemeinsam Obst und Gemüse von kleinauf zu begleiten.
Wie kommt der Gemeinschaftsgarten Mattenbach dazu, im Herbst 2020 einen Igel im Püntenareal auszuwildern? Das nette Säugetier soll unter anderem Nacktschnecken vertilgen – so vernehmen wir es … Da wir mit den Landnacktschnecken der Ordnung Lungenschnecken fast das ganze Jahr um unsere Ernte kämpfen, fairerweise ohne Pestizide, käme uns eine stachelige Fressmaschine gerade recht. Am besten gleich eine ganze Grossfamilie mit viel Nachwuchs. Zu diesem Zweck erstellten wir bereits 2019 in einer ruhigen Gartenecke einen Asthaufen und hofften auf dessen Besiedlung. Offenbar zu wenig, denn niemals wurde dort ein Erinaceus gesichtet.
Der Zufall will es, dass die Verfasserin dieses Artikels im September 2020 an der Igelhilfe Winterthur vorbeijoggt. Spontan und neugierig schaut sie hinein und erkundigt sich, wie die Igelhilfe funktioniert. Dabei erzählt sie vom Igelwunsch des Gemeinschaftsgartens und wird gebeten, die Kontaktdaten zu hinterlassen. Am nächsten Tag kommt prompt die Anfrage, ob wir zeitnah ein Igelmännchen auswildern würden. Ja, würden wir! Eilends wird ein Auswilderungsgehege im Gemeinschaftsgarten montiert, mitsamt Schlaf- und Futterbox. Die ganze Ausrüstung wird von der Igelhilfe für die Auswilderungsphase von ca. 4 Wochen zur Verfügung gestellt.
Das junge und gut genährte Igelmännchen trägt keinen Namen, aber laut Register die Nummer 181. Es wurde in einem Fabrikareal in Hegi aufgegriffen, wo es keine Chance auf eine ungestörte Überwinterung hat. Der temperamentvolle Bursche wird uns zur Fütterung und stufenweiser Auswilderung anvertraut. Obwohl seines Zeichens nachtaktiv, erkundet er bereits am ersten Tag neugierig seine neue Umgebung.
Während der ersten zwei Wochen bleibt das Gehege verschlossen, damit sich der Neuling an die neue Umgebung gewöhnt. Wir verpflegen ihn mit Katzenfutter, Wasser und frischen Engerlingen. Der Bursche lässt das hochwertige Bio-Katzentrockenfutter unangetastet und schlägt sich den Bauch lieber mit billigem Katzennassfutter voll. Und nicht nur, dass er an den ins Gehege kriechenden Nacktschnecken kein Interesse zeigt. Sondern er überlässt diesen kampflos auch das Trockenfutter! Zudem gräbt er bald einen Fluchttunnel unter dem Gehege, was wir mit Steinbepflasterung verhindern. Wir geben nicht auf und bereiten Phase 2 der Auswilderung vor. An einem verregneten Samstag erstellen wir ein durchdachtes Igelhaus aus Ästen, Steinen, Blättern und Stroh. Wenn dieses dem Igel behagt, wird er es für den Winterschlaf benutzen. Jetzt wird das Gehege geöffnet und noch weitere zwei Wochen mit Futter bestückt. Der Igel soll einerseits die nähere Umgebung erkunden und selbständig auf Futtersuche gehen, andererseits einen sicheren Rückzugsort haben.
Gespannt beobachten wir, ob das Futter verschwindet und der Igelbau bezogen wird. Ja, das Futter löst sich stets schnell wie in Luft auf. Aber ist es unsere #181 oder … ? Jedenfalls wird das Höhere Säugetier der Ordnung Insektenfresser nicht mehr gesichtet und der Igelbau bleibt leer. Die Frage nach dem Geniesser des Katzenfutters erübrigt sich, als wir einen Vertreter des Felis catus aus dem Igelgehege flüchten sehen. Das findige Raubtier der Unterfamilie Kleinkatzen hat das Katzennassfutter bis zum letzten Biss leergefressen.
Wo Igel #181 geblieben ist, wissen wir nicht. Aber wir hoffen, dass er einen geeigneten Unterschlupf gefunden hat und seinen Winterschlaf geniesst. Wer weiss, vielleicht ist er gar der Liebe seines Lebens in Form einer Igeldame begegnet und das Paar beglückt uns nächstes Jahr mit einer ganzen Jungigelschar!
Was tun, wenn man einen verletzten Igel aufgreift? Diese Webseite gibt Auskunft:
Einladungstext laut reformierte Kirche Winterthur Mattenbach:
«Herzliche Einladung zur Erntedankfeier 2019 am So 30.9. um 17 Uhr
In gemeinschaftlicher Vorbereitung feiern wir zusammen mit den Stadtgärten und dem Gemeinschaftsgarten des HEKS sowie der Gruppe „GD-beWEGt-Sinn“ in den beiden Gärten auf dem Püntenareal Gutschick unser diesjähriges Erntedankfest.
Im Anschluss an die Feier findet ein gemeinsamer Ausklang mit einem Essen statt, welches als Teilete gestaltet wird. Bitte Bringen sie Teller, Besteck und etwas zum Teilen mit. Herzlichen Dank für ihre Beteiligung.
Wer sich unsicher ist, wo die Gemeinschaftsgärten in den Pünt sind, oder gerne gemeinschaftlich hinlaufen möchte, kann sich gerne um 16.30 Uhr auf dem Kirchplatz versammeln.
Wir vom Gemeinschaftsgarten Mattenbach freuen uns über euer Kommen und Beteiligung und möglichst gute Witterungsverhältnisse, um dieses gemeinsame Fest besinnlich bestreiten zu können.
Durch tatkräftige Unterstützung des Bruders eines Vereinsmitgliedes haben wir nun endlich ein neues Gartenschild bekommen. Es beinhaltet nun auch endlich unserer Internetadresse und befindet sich an der gleichen Stelle wie das in die Jahre gekommene und zerschlissene alte Gartenschild am Eingang unseres Gartens. Das Schild besteht aus Eiche, wurde insgesamt 4 Stunden mit einer CNC-Fräse bearbeitet und schliesslich noch 4 Stunden geschliffen und mit Leinölfirnis vollendet. Das war es wert.
Anders als in den letzten Jahren, wo wir schweiztypische Verdelungssorten wie Agria oder Blaue St.Galler nach den Züchtungskriterien von Pro Specia Rara angebaut haben, haben wir uns dieses Jahr für Lilly und Queen Anne entschieden. Zur Verfügung gestellt durch den Vater eines Vereinsmitgliedes, der selbst hunderte Hektar Kartoffeln in seinem Betrieb selbst anbaut, wollten wir überprüfen, wie unser lehmiger Boden beide Kartoffelsorten aufnimmt. Das Wetter des Jahres 2018 machte uns jedoch gewaltig einen Strich durch die Rechnung, wodurch beide frühen Sorten, Lilly mehlig-kochend, sowie Queen Anne festkochend, überdurchschnittlich viele Untergrössen aufwiesen, wie auch auf dem Beitragsbild zu erkennen ist. Geschmack und Kocheigenschaften der mehligen Lilly veränderten sich je nach Erntezeitpunkt noch etwas vom ganz mehligen Zustand in einen etwas festeren Zustand bei den zu letzt geernteten Pflanzen. Zusammenfassend kann man sagen, dass 2018 einfach kein gutes Kartoffeljahr ist, dass der Gemeinschaftsgarten Mattenbach mit seiner Ausbeute trotzalledem zufrieden sein kann, da die Kartoffeln trotz vergrössertem Schälaufwand aufgrund der vielen Untergrössen verzüglich schmecken.
Welche Sorten wir im nächsten Jahr anbauen, entschieden wir wie jedes Jahr rund um den Jahreswechsel in unserer Anbauplanung.
Wir befinden uns im Hochsommer, die Sonne scheint unermüdlich, Regen ist nur spärlich in Sicht und versickert dann schnell in unserem lehmigen Boden, ohne auch nur etwas unsere Pflanzen zu benetzen. Da helfen nur aber-dutzende Spritzkannen, um dem Wachstum auf die Sprünge zu helfen. Geglückt ist das bei unserem Mangold, der prächtig gewachsen ist und den man zu leckeren Speisen verwandeln kann. Eine davon ist «Mangold auf Rahmsauce», die wir euch hiermit vorstellen wollen: Link: Rezept Mangold auf Rahmsauce
Wir wünschen En Guete und freuen uns über Kommentare und Anregungen.